Altenhilfe & Altenpflege: Entwicklungen, Probleme und innovative Konzepte
Basisliteratur:
Roth, Günter (2009): Das Leiden älterer Menschen im deutschen Wohlfahrtsstaat: Probleme, Hintergrund und Perspektiven einer professionellen Altenhilfe und Sozialarbeit, in: neue praxis – Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik Nr. 3, S. 233-252, download (oa).
Schroeter, Klaus R. / Prahl, Hans-Werner (1999): Soziologisches Grundwissen für Altenhilfeberufe: Ein Lehrbuch für die Fach(hoch)schule, Weinheim u.a.: Beltz, Kap. Institutionalisierung älterer Menschen, S. 130-151, download (cc).
Präsentationen:
Roth, Günter (2008): Soziale Problemlagen älterer Menschen, Sozialpolitik und Soziale Hilfen, download (oa).
Roth, Günter (2007): Altenhilfestrukturen der Zukunft (Zusammenfassung des BMFSFJ-Berichts), download (oa).
Roth, Günter (2006): Vorkommen, Ursachen und Vermeidung von Pflegemängeln (Göttingen, FH im DRK), download (oa).
Weiterführende Literatur:
Amrhein, Ludwig (2005): Stationäre Altenpflege im Fokus von Machtbeziehungen und sozialen Konflikten, in: Schroeter, Klaus R./Rosenthal Thomas (2005) (Hg.): Soziologie der Pflege: Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim/München: Juventa, S. 405-426, download (cc)
Baltes, Margret M./Wahl, Hans-Werner (1996): Patterns of Communication in Older Age: The Dependency-Support and Independency-Ignore Script, in: Health Communication 8: 217-231 download (cc).
Klaes, Lothar/Raven, Uwe/Reiche, Ralf et al. (2004): Altenhilfestrukturen der Zukunft (Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Bundesmodellprogramm (hrsgg. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Lage: Jacobs Verlag, Download (oa).
Landtag Nordrhein-Westfalen (Hg.) (2005): Situation und Zukunft der Pflege in NRW, Bericht der Enquete-Kommission des Landtags Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/EK/EKALT/13_EK3/aktuelles.jsp (siehe dort auch diverse Expertisen, die als Grundlage des Berichts dienten, zum Download http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/EK/EKALT/13_EK3/Gutachten/Gutachten.jsp) (oa).
Roth, Günter/Stockmann, Nadine/Scheibenzuber, Hubert (2007): Entwicklung ambulanter sozialer und gesundheitlicher Dienste in Niedersachsen (Projektbericht/Studie im Auftrag des DRK Landesverbandes Niedersachsen e.V.) (Download) (oa).
Zu Qualitätsproblemen in der Altenhilfe:
Roth, Günter (2007): Dilemmata der Altenpflege: Die Logik eines prekären sozialen Feldes, in: Berliner Journal für Soziologie 1/07, S. 77-96, download (oa).
Garms-Homolová, Vjenka/Roth, Günter (2004): Vorkommen, Ursachen und Vermeidung von Pflegemängeln in Nordrhein-Westfalen. Studie im Auftrag der Enquete-Kommission „Situation und Zukunft der Pflege in NRW“ des Landtags von Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, download.
Zum Qualitätsmanagement in der Altenhilfe:
Die Qualität in der Altenhilfe und Altenpflege ist vielfach sehr unzureichend, wo u.a. Mangelernährung oder Dekubitus verbreitet sind (Garms-Homolová/Roth 2004, Roth 2007). Diese beklagenswerte Zustände resultieren v.a. daraus, dass die Steuerung und Kontrolle der Hilfen lange vernachlässigt wurde und dass so etwas wie ‚Qualitätssicherung‘ und Qualitätsmanagement‘ bis heute stark unterentwickelt ist. Im Vordergrund stand bis Mitte der 1990er Jahre wie generell bei sozialen Hilfen und Diensten fast ausschließlich die Orientierung am ‚input‘ und den Strukturen der Hilfsorganisationen selbst. Häufig dominierte eine passive, reaktive Verwaltung und Beherrschung sozialer Probleme und eine eher ‚verwahrende‘ Unterbringung in Institutionen wie Jugend-, Alten- oder Behindertenheimen und keine tatsächlich erziehende, sozial integrierende oder wohltuende, pflegende Hilfe. So herrschte implizit die nicht weiter überprüfte Annahme, dass ein bestimmter ‚input‘, also eine Institution mit Personal, Sachmittel, Geld (Strukturen) und die – nicht näher definierten – Hilfen (Prozesse) auch irgendwie die gewünschte Wirkung im Hinblick auf bestimmte Ziele (Soll) bewirken würde (outcome oder ‚Ergebnisqualität‘). Weder Ziele noch Prozesse oder Ergebnisse wurden und werden in der Sozialarbeit, Altenhilfe und Pflege in der Regel aber systematisch geplant und evaluiert. In diesen Disziplinen dominiert ein häufig ‚polypragmatisches‘, intuitives und diffuses Vorgehen, gestützt auf eine wenig rational oder wissenschaftlich reflektierte und begründete ‚Erfahrung‘, so dass Prozesse und ihre Wirkungen im einzelnen nicht evidenzbasiert gesichert werden, obwohl sie als ‚professionell‘ behauptet werden.
Vor diesem Hintergrund zielt eine ‚wirkungsorientierte‘ Steuerung auf tatsächlich professionelle, evidenzbasierte Prozesse, welche die erwünschte Ergebnisqualität, gemessen an den jeweiligen Zuständen, Fähigkeiten oder dem Befinden der Hilfsbedürftigen oder Klienten bewirken (also bzgl. Lebensqualität, sozialer Integration usw.). Nur wenn diese und die erwünschten Ergebnisse im Zentrum des ‚Qualitätsmanagements‘ stehen und evidenzbasiert, also objektiv, valide und reliabel, nachweisbar wird, welche Strukturen und Prozesse der Hilfen zu welchen Ergebnissen führen, kann von ‚Qualitätsmanagement‘ gesprochen werden. Zwar ist die erwünschte Qualität sozialer Hilfen und Dienste aufgrund einer in einer komplexen Interaktion (uno actu) erfolgenden ‚Herstellung‘ und unterschiedlicher Perspektiven nur erschwert mittels standardisierter Verfahren und Methoden zu bestimmen und zu steuern. Die Schwierigkeit darf jedoch nicht ständig immer nur betont werden und mit Unmöglichkeit gleichgesetzt werden. Denn in der Praxis erfolgt immer eine – wie auch immer begründete – Entscheidung über die Art und das Ausmaß der jeweiligen Hilfen oder Dienste in jedem Einzelfall einer Handlung. Ansonsten würde lediglich eine insuffiziente Praxis im Rahmen einer diffusen Qualitätsrhetorik weiter getrieben werden.
Präsentation:
Roth, Günter: Wirkungs- und qualitätsorientierte Steuerung in der Altenhilfe (Präsentation), download (oa).
Basisliteratur:
(allerdings z.T. kritisch zu beurteilen):
Nübling, R. et al. (2004): Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der stationären Altenpflege, in: Bundesgesundheitsblatt 47/2, S. 133-140, www.springerlink.com (cc).
Arnold, Ulli (2003): Qualitätsmanagement in Sozialwirtschaftlichen Organisationen, in: ders./Maelicke, Bernd (Hg.): Lehrbuch der Sozialwirtschaft (2. Aufl.), Baden-Baden: Nomos, S. 236-275, download (cc).
Weiterführend:
Engel, Kathrin (2007): Qualität in Einrichtungen der vollstationären Langzeitpflege: Eine Interventionsstudie mit dem Resident Assessment Instrument RAI 2.0, Diss. Technische Universität Berlin, download, (oa).
Anliker, Markus/Bartelt, Guido/Rothgang, Heinz/Roth, Günter (Hg.) (2008): Handbuch RAI Homecare 2.0: Übersicht über das Instrument und Punkt für Punkt Anleitung zum Ausfüllen der MDS-HC-Formulare (Version für das Forschungsprojekt: „Verbesserung der Effektivität und Effizienz der ambulanten Pflege durch das Resident Assessment Instrument (RAI Home Care)“, übersetzt und bearbeitet von Markus Anliker, Guido Bartelt, Ruedi Gilgen, Bea Staudenmaier und Claudia Stolle nach der amerikanischen Originalversion RAI-HOME CARE (RAI-HC)© Assessment Manual for Version 2.0, June,1999 von John N. Morris et al.), Universität Bremen, Fachhochschule im Deutschen Roten Kreuz Göttingen, Q-SYS-AG St. Gallen, Download (kostenpflichtig; das Kennwort erhalten Sie nach Überweisung der Kostenpauschale umgehend per Email).
Messinstrumente zu: Lebensqualität (EQ5D), Hilfebedarf bei Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL/ADL-Skalen), Einschränkungen kognitiver Performanz (Mini Mental State, Cognitive Performance Scale), verwendet im Projekt ‚Verbesserung der Effektivität und Effizienz in der ambulanten häuslichen Pflege‘ (Univ. Bremen/FH im DRK Göttingen): Download (oa).
Siehe zur Qualitätssicherung und zum Qualitätsmanagement Sozialer Dienste auch: Effektivität & Qualität
Strukturdaten und Hintergrundinformationen:
Statistisches Bundesamt (2007): Pflegestatistik von Ende 2005: download (oa).